Die Beschlüsse des Synodalkreises liegen nun in ihrer finalen Form vor. Wir haben mit den beiden Leitern der Abteilung Strategiemanagement im Bischöflichen Generalvikariat, Andreas Schreib und Pfarrer Thorsten Aymanns, über die nun anstehende Umsetzung gesprochen.
Andreas Schreib: Ich freue mich sehr, dass wir jetzt in die Strategieplanung gehen können. Das bedeutet ganz konkret, dass wir die Beschlüsse in Ziele und Maßnahmenpakete verarbeiten, gemeinsam Vorgehensweisen und Verantwortlichkeiten definieren und in Projektstrukturen umsetzen. Letztlich gehen wir den Dreischritt, der bereits auf der ersten Synodalversammlung im September 2021 in Haus Overbach vorgestellt wurde: Die in den Beschlüssen aufleuchtende Vision von Kirche im Bistum Aachen, teilweise schon in klaren Zielen (Zielebene=mission) und Aufträgen ausformuliert, wird übersetzt in Projekte, die wir auf einer mehrjährigen Zeitstruktur abbilden (Ausfaltung der Handlungsebene = strategy). Das Handwerkszeug der Strategieplanung hilft uns dabei, konsequent zu tun, was uns der synodale Gesprächs- und Veränderungsprozess "Heute bei dir" ins Aufgabenheft geschrieben hat. Und es hilft uns dabei, über die Jahre hinweg, immer wieder zu überprüfen, ob wir noch dran sind an den Verabredungen.
Dieses zielorientierte Vorgehen wird unterstützt durch den Rat unserer Gremien und Räte, den wir regelmäßig einholen werden; und es wird unterstützt durch den Dialog, den wir permanent mit Menschen im Bistum Aachen (und darüber hinaus) führen. Der Gesprächsprozess endet in einer Kirche, die sich als Volk Gottes auf dem Weg durch die Zeit versteht, die sich als synodale Kirche versteht, nie.
Pfarrer Thorsten Aymanns: Die sich abzeichnenden Konsequenzen aus den Beschlüssen des Synodalkreises leiten einen Paradigmenwechsel für unser Bistum ein. In der Umsetzung kommt es jetzt ganz stark darauf an, dass die einzelnen Konzepte und Maßnahmen, die im Dialog erarbeitet werden, nicht hinter den gefassten Beschlüssen zurückfallen und vor allem richtungstreu bleiben. Aus diesem Grund werden die Richtungsentscheidungen durch die zuständigen Abteilungen im Bischöflichen Generalvikariat in einem nächsten Schritt auf ihre fachlichen Anforderungen geprüft und bei Bedarf um Aspekte, mit denen sich der Synodalkreis nicht beschäftigen konnte, ergänzt. Klugerweise ist man im Synodalkreis nicht in die Konzeptarbeit eingestiegen, sondern hat Konzepte in Auftrag gegeben, die in den kommenden Monaten entstehen müssen.
Wie sehen Sie ihre Funktion als Abteilung Strategiemanagement?
Pfarrer Thorsten Aymanns: Wir haben die elf Beschlüsse als Richtungsenscheidungen des Synodalkreises. Nehmen wir beispielsweise den Beschluss zur Charismenorientierung im Ehrenamt. Hier geht es um die Frage, was wir zum Gelingen des Ehrenamtes und zur Förderung der Engagierten beitragen können. Um hierauf eine sinnvolle Antwort zu finden, müssen wir auf die Pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zugehen. Sie werden zukünftig viel mehr Menschen im Ehrenamt begleiten, als selber direkte „Dienstleister“ zu sein. Unsere Aufgabe wird eine permanente Übersetzungsarbeit zu den Richtungsentscheidungen des Synodalkreises sein, um diese im Alltag und vor Ort wirksam werden zu lassen. Pastoral und alle Strukturen, die sie erst möglich machen. werden sich hier in den nächsten Jahren verändern und anpassen. Dies gut auf den Weg zu bringen ist unser Ziel.
Andreas Schreib: Wir stellen letztlich einen Werkzeugkoffer zur Verfügung, der strukturiert, der immer wieder den Blick auf die verabredeten Ziele lenkt, der verlässliche Beteiligung koordiniert und immer wieder den Überblick über das Ganze ermöglicht. Im Generalvikariat gibt es seit kurzem eine Prozesswerkstatt, die sich als "begehbare Prozessumsetzung" versteht. Die Türe ist meistens offen: Schauen Sie vorbei! Natürlich warten wir gleichzeitig nicht, bis jemand kommt; wir gehen immer auch ganz bewusst zu guten Gelegenheiten auf die Menschen im Bistum zu, oder ganz kurz gesagt gilt eben immer auch: Heute bei dir!