„Das Volk in der Finsternis sah ein helles Licht.“ (Jes 9,1)

Liebe Pfarrangehörige! Liebe Leser*innen!

Stern HW (c) H. Weyermann
Datum:
Do. 28. Nov. 2024
Von:
Pfr. Josef Wolff

In der Christmette an Heiligabend hören wir das Wort des Propheten Jesaja: „Das Volk in der Finsternis sah ein helles Licht… Denn ein Kind wurde uns geboren…“

Und die Finsternis scheint ganz aktuell zu sein: In den USA sind nationalistischer Egoismus, Fremdenhass, Lügen und Betrügen von der Mehrheit an die Macht gewählt worden. Bei uns in Deutschland erlebt eine Partei großen Zulauf, für die die Millionen Morde des Dritten Reiches ein „Fliegenschiss“ war, die das Deutschsein nach der genetischen Abstimmung neu definiert und allen Nicht-Volksdeutschen das Bleiberecht in Deutschland abspricht. Alleine das System der Senioren-Pflege würde dann zusammenbrechen!

Ja, in Krisenzeiten sucht man gerne einen Sündenbock, weil es emotional so einfach ist, anstatt Herausforderungen sachlich kompetent anzugehen.

Auch Weihnachten ist für mich eine Erinnerung an Finsternis und Krise. War Jesus in seiner Heimat willkommen? Musste die Familie nicht ins Ausland flüchten, um zu überleben?
Und wie hat Josef reagiert, als er ungefragt (Pflege-)Vater wurde?

Krisen fordern uns heraus, ob wir zusammenhalten oder uns spalten, ob wir gemeinsam über-/leben wollen oder uns das eigene Über-/Leben viel wichtiger ist als das der anderen.

Für Gott ist klar: Gott hält zu uns. Gott trennt sich nicht. Im Gegenteil: Bei aller Finsternis wird Gott Mensch und vertraut sich uns als kleines Kind an.

Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich im Advent den Blick für das helle Licht und die Freude am Leben, auch am Leben Ihrer Mit-Menschen!

Mögen Sie Weihnachten feiern als Fest des Zusammenhaltens und mögen Sie selbst in schweren Zeiten den Halt durch Ihre Mit-Menschen erfahren!

Frohe Weihnachten + ein gesegnetes neues Lebensjahr 2025 seitens unserer Gemeinden und seitens aller Seelsorger*innen!

Ihr Pastor Josef Wolff