Ein historischer Rückblick auf die Pfarrei St. Heribert , Kreuzau, im Jahre 2022

hl. Heribert Rathaus Köln (c) H. Weyermann
Datum:
Do. 10. März 2022
Von:
Johannes Schneider

1362 – vor 660 Jahren: Am 13. Mai wird eine Bronzeglocke zu Ehren des hl. Erzbischofs Heribert von Conrad von Isenbruch gegossen.

1382 – vor 640 Jahren: Die Pfarrkirche erhält eine weitere Glocke. Sie ist dem hl. Heribert, der hl. Katharina und der hl. Barbara geweiht.

1467- vor 555 Jahren: In einer Urkunde des Jahres 1467 wird der Ortsbezeichnung Auwe der Titelpatron der Pfarrkirche, das hl. Kreuz, als Präfix vorangestellt: Cruytzauwe.

1472 - vor 550 Jahren: Pfarrer in Kreuzau ist Johann von Peyrne (Pier). Die Schreibweise des Ortsnamens lautet Cruitz Auwe

1582 – vor 440 Jahren: Die Pfarrei Kreuzau steht noch unter dem Titel des Heiligen Kreuzes. Pastor ist Matthias von Abenden

1737- vor 285 Jahren: Das Gemeindemitglied Laurenz Halver beabsichtigt Eremit zu werden. Er erklärt sich bereit, neben seiner Klause eine Schule auf eigene Kosten zu bauen. Die Bauten sind „rechts beim Auftritt des Kirchhofes“ zu verorten. An den Einsiedler und seine Klause erinnerte noch im 19. Jh. das sog. „Klusegärtchen“.

1792 - vor 230 Jahren: Der Ortsname wird in diesem Jahr „Kreuzau“ geschrieben. Ungeachtet dessen sind in den folgenden 84 Jahren bis 1876 noch andere unterschiedliche Schreibweisen in Gebrauch.

1832 - vor 190 Jahren: Die Pfarrkirche erhält eine von der Firma Paul Müller, Reifferscheidt, gebaute Orgel. Die Kosten belaufen sich auf 930 Thaler.

1852 - vor 170 Jahren: An der Ecke Wassergarten (früher Gartenstraße)- Schulstraße wird ein Wegkreuz errichtet. Es trägt die Inschrift: „Christi Tod und bittres Leiden lehret uns die Sünde meiden. Errichtet von Wwe. und Geschw. Kommer 1852“. Das Wegkreuz wird im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1949 durch ein neues ersetzt.

1872 - vor 150 Jahren: Die große Restaurierung der Pfarrkirche unter Pfarrer Johann Jacob Sieger nach Plänen des Architekten und Neogotikers Heinrich Wiethase ist nach dreijähriger Bautätigkeit erfolgreich abgeschlossen.

1902 - vor 120 Jahren: Die Hans-Hoesch-Stiftung wird ausschließlich zu sozialen Zwecken errichtet.

1937 – vor 85 Jahren: Die Schulbehörde teilt Dechant Stiegeler mit, dass ab sofort der gesamte planmäßige Religionsunterricht nicht mehr von den Priestern, sondern von den Lehrpersonen erteilt werden dürfe. Daraufhin werden in kircheneigenen Räumen Kinderseelsorgestunden abgehalten. Bereits ein Jahr zuvor hatten die Nazis die Schulkreuze aus den Klassenzimmern entfernen lassen.

1947 – vor 75 Jahren: Zur Verglasung einiger Fenster können Strohballen gegen Kathedralglas eingetauscht werden.

1947 – vor 75 Jahren: Im Oktober erhält die Pfarrei das, durch Sprengung aus dem Tresor geraubte Ciborium zurück. Es konnte in einem amerikanischen Heeresgutlager aufgrund der Inschrift: Donum gentis von TorckKreuzau 1871- (Geschenk der Familie von Torck) der Pfarrei zugeordnet werden.

1947 – vor 75 Jahren: Am 23. November ernennt Papst Pius XII (1939-1958) unseren ehem. Pfarrer Heinrich Stiegeler zu seinem Ehrenkämmerer (Monsignore): Segretaria di Stato di Sua Santita. Sanctissimus Dominus Noster P.P. XII adlegere dignatus est inter Suos cubicularios honoris Rev. Dom. Henricum Stiegeler diöcesi Aquisgranensi. Qoud quidem eidem Rev. Domino Stiegeler opportune significatur. Ex Aed. Vat., die 23. Novembris 1947 - [gez.] Jo Bapt. Montini – Substitutus Secretariae Status. (Staatssekretariat Seiner Heiligkeit. Unser Heiligster Herr, Papst Pius XII. hat es für würdig erachtet, den Hochwürdigen Herrn Heinrich Stiegeler aus der Diözese Aachen unter Seine Ehrenkämmerer aufzunehmen. Dieses wird demselben Hochwürdigen Herrn Stiegeler in geeigneter Weise angezeigt. – Aus der Vatikanstadt, dem 23.November 1947 – gez. Jo Bapt. Montini Substitut des Staatssekretariates). Jo Bapt. Montini wurde der spätere Papst Paul VI. (1963-1978).

1952 - vor 70 Jahren: Die Pfarrkirche erhält eine neue Orgel aus der Orgelbauanstalt Johannes Klais, Bonn.

Mit Zustimmung der Pfarrgemeinde erhält eine, von der Stadt Köln für die japanische Stadt Hiroshima gestiftete Orgel, die gleiche Disposition wie die Kreuzauer Orgel.

Die kriegszerstörte Schule an der Hauptstraße wird wieder eröffnet. In einem Gottesdienst erhalten die Schulkreuze und anschließend die Räume der Volks- und Berufsschule ihre kirchliche Weihe.

Beim Roden des Bunkergeländes des Kindergartens wird eine 1,20 m lange Flügelmine entdeckt, die vom Dürener Minenräumkommando entschärft wird.

Johannes Schneider