Löwenzahn!

Löwenzahn (c) Peter Weidemann@pfarrbriefservice
Datum:
Do. 29. Mai 2025
Von:
Petra Graff

Ich möchte den Impuls für diesen Monat mit einer kleinen Geschichte aus „Typisch! Kleine Geschichten für andere Zeiten“ beginnen:

Eine Frau beschloss, einen Garten anzulegen. Sie bereitete den Boden vor und streute die Samen wunderschöner Blumen aus. Als die Saat aufging, wuchs auch der Löwenzahn. Die Frau versuchte mit allen Methoden, den Löwenzahn auszurotten, aber nichts half. Am Ende machte sie sich auf, um in der fernen Hauptstadt den Hofgärtner des Königs zu befragen.
Der weise alte Gärtner, der schon so manchen Park angelegt hatte, gab ihr viele Ratschläge, wie der Löwenzahn loszuwerden sei. Aber was er auch vorschlug, die Frau hatte alles schon probiert. So saßen die beiden ratlos da, bis am Ende der Gärtner die Frau anschaute und sagte: „Wenn denn alles, was ich dir vorgeschlagen habe, nichts genützt hat, dann gibt es nur einen Ausweg: Lerne, den Löwenzahn zu lieben.“

Ich kenne es sehr gut, Beete gerade gestaltet und daraus entstehen bunte Überraschungen! Die Herausforderung liegt im Annehmen, sich Einlassen auf Fremdes, Neues. Dies kennen wir nicht nur im Garten, unsere Welt gestaltet sich aus diesen Herausforderungen! Die Ängstlichkeit überwindet diese Barrieren nicht, wir hören es in der Pfingsterzählung! Die Jünger versteckten sich, ließen das Neue nicht zu! Nachdem die Frauen erzählten, was am Grab geschehen war, fassten sie Mut und öffneten nicht nur das Haus, nein – sie öffneten ihre Herzen und ließen sich ein auf das, was geschehen war und wird!
Für mich spielt der Löwenzahn die Hauptrolle in der kleinen Geschichte, er mischt sich unter all`dem Gewohnten, strahlt mit seinem gelb über alle hinaus! Er gehört dazu, seine Daseinsberechtigung ist wichtig. Die Frau wird lernen ihn anzunehmen!  So kann unsere Welt im Miteinander weiter existieren, indem wir mitgestalten in Abstimmung mit der Natur und der Schöpfung.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes und „feuriges“ Pfingsten! 
                        Gemeindereferentin Petra Graff