Kurz vor dem Jahreswechsel erreichte uns die Nachricht, dass Monica Seeger, Gründerin und langjährige Vorsitzende des „ Arbeitskreises Nachbarschaft“ in Winden, im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Vielen wird ihr unermüdlicher Einsatz für Senioren und Menschen mit Behinderungen in Erinnerung sein und bleiben.
1977 rief sie den Arbeitskreis, der sich als Sachausschuss des Pfarrgemeinderates St. Urban verstand, ins Leben, scharte Gleichgesinnte um sich und organisierte Hilfe und Unterstützung schon zu einer Zeit, in der die öffentliche Wahrnehmung der vielfältigen Probleme Betroffener noch sehr begrenzt war. Ihr lag daran, das Leben alleinstehender, alter Mitbürger abwechslungsreicher zu gestalten und ihnen soziale Kontakte zu ermöglichen. Schwerpunkt wurde bald die Betreuung Behinderter, unter anderem von Personen im Rollstuhl und Blinden.
Um diese nicht immer einfachen Aufgaben kompetent zu bewältigen, nahm Monica Seeger an zahlreichen qualifizierten Seminaren und Fortbildungsveranstaltungen teil und gab das Erlernte an ihre Mitarbeiterinnen weiter.
Es wurde unter anderem eine Sitztanzgruppe für Behinderte und Senioren und eine Kegelgruppe für jüngere Mehrfachbehinderte ins Leben gerufen. Für alle gemeinsam fanden in der Pfarrgemeinde St. Urban jahreszeitliche Feste mit Gottesdiensten statt, Kreativnachmittage, ein Basar für die Andheri- Blindenhilfe und in jedem Jahr ein Tagesausflug zu einem interessanten Ziel in der Umgebung.
Finanziert wurden die Aktivitäten aus vielen Spenden. Es gelang Monica Seeger stets gute Kontakte zu den Ortsvereinen in Winden zu halten und sie in die Arbeit des AKN einzubinden. Sie und ihre Mitstreiterinnen waren aus dem sozialen Gefüge des Ortes nicht mehr wegzudenken.
Für ihre herausragende Arbeit wurde Monica Seeger 1988 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet , dem Arbeitskreis außerdem 2002 zum 25jährigen Jubiläum der Bürgerpreis des Kreises Düren für soziales Engagement verliehen.
2017 im 40. Jahr des Bestehens, gab Monica Seeger mit nun 88 Jahren den Vorsitz des AKN auf. Seine vielfältigen Aufgaben wurden auf mehrere Schultern verteilt.
Neben der Arbeit im sozialen Bereich war Monicas zweite Leidenschaft der Folkloretanz. Sie pflegte ihn in verschiedenen Gruppen solange, wie es ihr körperlich möglich war.
Krankheitsbedingte Einschränkungen zwangen sie 2021 ihre Wohnung aufzugeben und in ein Pflegeheim überzusiedeln. Da sie die in solchen Einrichtungen anfallenden Aufgaben aus eigener Anschauung recht gut kannte, war sie vermutlich eine Bewohnerin, die ihre Umgebung stets am an sich selbst gestellten Anspruch maß.
für den ehemaligen Arbeitskreis Nachbarschaftshilfe Winden
Ursula Düster