Mariä Lichtmess 2. Februar

Ein Fest mit vielen Facetten

Kerzen (c) www.pixabay.com
Datum:
Do. 13. Jan. 2022
Von:
C. Weyermann

Bis zur Liturgiereform 1970 feierte die Kirche und das Brauchtum die Weihnachtszeit bis zum 2. Februar. Heute endet die Weihnachtszeit am Sonntag nach dem 6.Januar, nach Drei Könige mit dem Fest „Taufe des Herrn“.

Maria Lichtmeß wurde schon in den frühen Jahrhunderten der Kirche gefeiert – 40 Tage nach der Geburt Jesu. Es verbinden sich viele Bräuche mit diesem Tag. Ab etwa dem 11. Jahrhundert entwickelten sich Kerzenprozessionen und die Kerzen für das anstehende Jahr wurden in Familien und Kirchen gesegnet.

Es gab besondere Märkte/Messen zum Verkauf der Kerzen.

An diesem Tag erhielten die Dienstboten ihren Jahreslohn und konnten sich neu bei ihren Dienstherren verpflichten. Es war ebenfalls der Start zur Vorbereitung auf das neue Arbeitsjahr auf den Feldern und Höfen.

An diesem Tag feiert die Kirche seit 1997 auch den Tag des geweihten Lebens, für alle, die in einer Ordensgemeinschaft oder als Mitglied eines Säkularinstitutes ihr Leben Gott geweiht haben. Dieser Tag wurde von Papst Johannes Paul II eingeführt.

Die Bibel berichtet im Lukas Evangelium davon, dass  Maria 40 Tage nach der Geburt des Kindes ein Reinigungsopfer im Tempel darbrachte. So schrieb es das jüdische Gesetz vor. Im katholischen Feiertagskalender findet sich heute der Name „Darstellung des Herrn“. Es steht nicht mehr Maria, sondern Christus im Mittelpunkt des Geschehens.

In allen Bezügen geht es letztlich um das Licht. Das Licht der länger werdenden Tage, der neuen Arbeitssaison, des kommenden Frühlings, der geweihten Kerzen. Im Brauchtum und im Glauben hat all dies seinen Ursprung in Jesus, der als Mensch und Gottes Sohn in diese Welt kam.

Bei der Begegnung im Tempel mit dem greisen Simon heißt es: „Denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, den du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel"