Drove liegt wenige Kilometer südlich von Düren. Von Wiesen und Feldern sowie von der angrenzenden Drover Heide umgeben vermittelt der zur Gemeinde Kreuzau gehörende Ort eine Beschaulichkeit, die für viele Dörfer der Eifel und Voreifel typisch ist.
Es ist eine begründete Annahme, dass die dem fränkischen Nationalheiligen, dem Hl. Bischof Martin von Tours, geweihten Kirchen, wie es bei der Drover Kirche der Fall ist, meist schon der Merowinger Zeit
(6. – 8. Jahrhundert) angehören. Somit steht fest, dass Drove schon im frühen Mittelalter eine Pfarrkirche mit einer ausgedehnten Pfarrei war, zu der u.a. bis zum Jahre 1219 Nideggen als Filiale der Mutterkirche Drove gehörte.
Vergessen möchten wir nicht die jüdische Geschichte unseres Ortes. In der Reichsprogrom-Nacht 1938 brannte auch in Drove die Synagoge der jüdischen Gemeinde ab. Es finden bis heute Gedenkfeiern aus diesem Anlass statt. Kontakte mit den Nachfahren einiger jüdischer Familien in New York bestehen bis heute. Heinrich Böll verfasste 1985 u.a. auch den Aufsatz „Die Juden von Drove“.
Bis zum heutigen Tage ist die Pfarre St. Martin geprägt von ihrer lebhaften Geschichte. Die Pfarrgemeinde, wie sie sich heute zeigt, ist ein Haus mit einem vielfältigen kirchlichen und kulturellen Leben.
Zum Kirchengelände gehören Pfarrkirche, Pastorat, Pfarrhaus, Kindergarten. Außerdem noch Kapellen (in der Grünstraße und das Britze-Kapellchen).
Die romanische Pfarrkirche gliedert sich in Chor, Langhaus und zwei Seitenschiffe mit einer Chorapsis im nördlichen Seitenschiff. Dabei ist das Langhaus nach Osten ausgerichtet. In die Westfassade ist der Turm integriert.
Von der Ausstattung besonders zu erwähnen sind:
Zu erwähnen sind außerdem die Glasgemälde des Ostfensters, die aus dem 16. Jahrhundert stammen.
Bei dem Erdbeben im Jahr 1992 entstanden große Schäden an der Pfarrkirche St. Martin. Die stärksten Schäden wurden an dem ältesten Teil, den Kreuzgewölben des nördlichen Seitenschiffes verursacht. Es waren umfangreiche Sanierungsarbeiten an der gesamten Kirche nötig.
Das alte Pfarrhaus (Pastorat) stammt aus dem Jahre 1764 und wurde zuletzt 1994 unter Mithilfe vieler freiwilliger Helfer aufwendig renoviert.
In dem in der Nachkriegszeit gebauten Pfarrhaus, das als Wohnhaus des Pfarrers und Pfarrbüro genutzt wurde, befindet sich heute eine Gruppe des Kindergartens.
Kapellen in der Grünstraße und in der Britz werden von ehrenamtlichen Helfern der Gemeinde gepflegt und in Stand gehalten. Weiterhin gibt es noch eine Kapelle, die von der Matthias-Bruderschaft gebaut und unterhalten wird, sowie eine Kapelle der Familie Suermondt.